Normgrundlagen

Wozu ist die Norm gut?

28.07.2023
- (Lesedauer: 3 Minuten)

DIN EN ISO 9001: Universell anwendbar für Unternehmen aller Größen und Branchen. Erfahre, wie die Norm Qualitätssicherung transparent macht, Kunden zufriedenstellt und Risiken aufzeigt.

 

Die DIN EN ISO 9001 beabsichtigt, eine kontinuierliche Sicherstellung der Qualität von Produkten oder Dienstleistungen eines Unternehmens zu gewährleisten. Es geht darum, durch die Schaffung eines einheitlichen Standards, die Qualitätssicherung der Unternehmensleistungen transparent und vergleichbar zu machen.

Die Herausforderung dabei ist die universelle Anwendbarkeit dieser Norm. Sie gilt gleichermaßen für den bescheidenen Handwerksbetrieb und den Großkonzern, für traditionelle Produktionsprozesse, Dienstleistungen und Handel, für die unterschiedlichsten Sektoren - von der Druckerei bis zur Arztpraxis. Daher formuliert die Norm manche Anforderungen in allgemeiner Form. Sie skizziert häufig lediglich, welche Aspekte zu regulieren sind, und nicht, wie die konkrete Umsetzung erfolgen soll. Dies betrifft vor allem Unternehmensaktivitäten, die zur Produktentwicklung oder zur Erbringung von Dienstleistungen beitragen, da diese Aktivitäten von Unternehmen zu Unternehmen variieren.

Angesichts der großen Unterschiede zwischen den Unternehmen sollen auch die Qualitätsmanagementsysteme, die in Handbüchern oder anderen Dokumenten beschrieben werden, variieren. Ein Qualitätsmanagementhandbuch sollte nicht streng nach Normkapiteln strukturiert sein, sondern individuell nach dem Selbstverständnis des jeweiligen Unternehmens gestaltet werden. Eine einheitliche Handbuchstruktur gemäß der Norm ist weder beabsichtigt noch erwünscht.

Die Dokumentation soll intuitiv verständlich für die Mitarbeiter sein. Dies wird erreicht, indem unternehmenseigene Begriffe anstelle der Normbegriffe verwendet werden.

Die Norm selbst nennt in ihrer Einleitung Vorteile, die durch die Implementierung eines Qualitätsmanagementsystems erzielt werden können.

Zu diesen Vorteilen zählen:

  • Zuverlässigkeit
  • hochwertige, gesetzeskonforme Produkte und Dienstleistungen
  • Potenzial zur Steigerung der Kundenzufriedenheit
  • Einblick in Risiken und Möglichkeiten
  • Nachweisbarkeit des Qualitätsmanagementsystems

In Bezug auf die Struktur macht die Norm deutlich, dass es nicht beabsichtigt ist:

  • die Struktur der einzelnen Qualitätsmanagementsysteme zu standardisieren
  • die Gliederung der jeweiligen Dokumentation an die Norm anzupassen
  • die Begriffe aus der Norm im eigenen Qualitätsmanagementsystem zu verwenden

Das Ziel der Norm ist daher nicht die Standardisierung der individuellen Qualitätsmanagementsysteme, sondern die Erstellung eines Anforderungskatalogs, anhand dessen die Qualitätsmanagementsysteme verschiedener Unternehmen beurteilt und verglichen werden können."