Chance statt Krise

Covid-19

Eigentlich war es schon längst überfällig, dass unsere Welt sich „rehabilitiert“ und besinnt. Nun löst sich diese Welt, die wir kennen, gerade auf. Gleichzeitig bildet sich eine Neue, dabei bleibt vieles auf der Strecke, unter anderem vernünftiges und umsichtiges Handeln. Was tun wir, wohin lenken wir jetzt die Aufmerksamkeit, wem schenken wir Vertrauen, was ist der Sinn? – Damit wollen wir uns befassen.

Nur vereinzelt denken wir die letzten Wochen an Technologie, die Digitalisierung und an die Arbeitswelt. Wir denken weniger an die Auswirkungen und verständlicherweise mehr an unser Leben, an die Menschen, die uns nah sind oder fern. Wir denken an das, was wir füreinander sind, an die Bedeutung und an den nötigen Verzicht. Wir denken zurück, manche haben Zukunftsängste, andere sind mutig und standfest, während weitere in Schockstarre verfallen oder flüchten.

Doch Zukunft gestalten bedeutet, eine neue Zukunft bewusst in unseren Köpfen wachsen zu lassen - nach einer Idee unseres Bewusstseins, nach einer Überzeugung. Etwas, was wir erschaffen, an das wir glauben, auf das wir vertrauen und das uns zu verwandeln und zu halten vermag.

Wir staunen, wie viel Chaos und Panik in den Wochen der Corona-Pandemie entstanden ist. Dennoch sind wir standfest, positiv und überzeugt, dass dieser Virus eine Chance bietet, uns zu verändern.

Deutschland durchlebt heute die schwerste Krise der Nachkriegsgeschichte. Die alte Welt „endet“, manches haben wir zwar verloren, doch manches werden wir gewinnen. Die Vorstellung und das Vertrauen, dass inmitten dieser Schwierigkeiten vieles wieder besser sein muss und kann – außerhalb plakativer Einschränkungen und Verbote – ist jetzt die Veränderung, die wir brauchen.

Aktuell fragen wir uns, was wird aus unserer Arbeitswelt, was wird aus uns? Die Welt erlebt zwar einen globalen Kontrollverlust, doch möglicherweise werden wir uns bald sogar wundern, dass unsere Einsparungen und Vermögensverluste gar nicht so sehr schmerzen, wie wir alle befürchten und wie es draußen prophezeit wird.

Denn sicher ist, dass nichts sicher ist. Selbst das nicht.

Joachim Ringelnatz über Sicherheit

Sicher ist hingegen: Jetzt sollten wir uns besinnen und unsere Abläufe, Ängste und die Panik hinterfragen. Wir sollten Ruhe, Struktur und Disziplin bewahren und uns einbringen, mehr denn je zuvor. Denn nun geht es darum, vorausschauend zu handeln, solidarisch zu sein, sich tatkräftig einzubringen. Und Informationen auch kritisch zu hinterfragen, so verwirrend und anstrengend das alles sein mag.

Weshalb und wofür das alles?
Zu Krisenzeiten müssen Verantwortung für umsichtige Handlungen, Kooperation und Tatkraft wichtiger sein als je zuvor. Vertrauen und eine positive Grundhaltung, die statt Problemfokussierung Lösungsorientierung eröffnet. So, dass wir bedacht und verantwortungsvoll sind, weiterhin Pläne schmieden und Visionen haben. So, dass aus dem massiven und globalen Kontrollverlust ein regelrechter Plan, eine Vision des gemeinsamen Handelns und Wirkens wird. Und nach der Zeit der Fassungslosigkeit und der globalen Angst und dem Rückzug eine kollektive Kraft entsteht, sich selbst, die Arbeitswelt, die Welt an sich, nachhaltig zu hinterfragen und zu verbessern.

In der Erfahrung, dass wir es dann geschafft haben, das Ruder zurück zu gewinnen und diesen Sinn zu erkennen, kann der nötige Wandel entstehen. Vielleicht können so sogar globale Veränderungen und der Bruch mit den alten Zöpfen und Routinen gelingen, was unabwendbar wichtig ist. Möglicherweise brauchen wir gerade diesen „Re-Set“ mit dem Fokus auf die Verantwortung – und das, was zu tun ist, wenn es UNS ALLE betrifft.

In diesem Sinne - bleibt gesund, ruhig und KRAFT-voll, vor allem im Denken und Handeln!

 

Autorin: Daniela Gudlin, Organisationsentwicklung, k+k information services GmbH

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