von Enrico Sommerweiß, Leitung Consulting, k+k information services GmbH

Plädoyer für eine neue Disziplin: Die digitale Mündigkeit.

Die Digitalisierung der Schulen ist in aller Munde. Und seit Jahren eines der zentralen Themen auf der Leitmesse didacta und auch in diesem Jahr auf der learntec. Das Bildungssystem und die Bildungsbranche sind im Umbruch. Der ganze Bereich wird in den kommenden Jahren politisch unterstützt durch verschiedene private und öffentliche Initiativen und Projekte sowie durch zusätzliche Gelder des Bundes und der Länder.

Bei längerer Betrachtung des Bildungssystems und des Bildungsmarktes fällt auf, dass ein starkes Spannungsfeld zwischen moderner Technologie auf der einen Seite und klassischer Bildung/Lehre auf der anderen Seite existiert. Während sich der technologische Bereich sehr schnell verändert und neue Möglichkeiten eröffnet, befindet sich das Bildungssystem mitten im Veränderungsprozess. Hinsichtlich dieser Veränderung betrachten wir bspw. den aktuellen Bildungsplan des Landes Baden-Württemberg. In keinem Lehrplan zuvor wurde so deutlich der Wandel zu einer Mediengesellschaft berücksichtigt.

Betrachtet man die technologische und die pädagogische Seite der Medaille, erkennt man allerdings relativ schnell, dass man sich beidseitig noch in der Findungsphase befindet. In welcher Form und in welchem Umfang sich die Technologie und die Bildung zusammenbringen lässt, ist noch nicht klar.

Trotz aller Diskussionen über das Für und Wider oder das Warum – an einer digitalen Unterstützung oder der Digitalisierung des Bildungssystems führt kein Weg mehr vorbei.

Auf diesem Weg sind folgende, zentrale Fragen zu klären:

  • In welchen Bereichen unterstützt eine Digitalisierung den Lernerfolg?
  • Wo macht eine Digitalisierung ggf. keinen Sinn?
  • Wie sehen die digitalen Schnittstellen zwischen den Schulformen aus?
  • In welchem Umfang muss sich das föderalistische Bildungssystem Deutschland anpassen?
  • Welche Ziele sollen erreicht werden?
  • Wie kann die Technologie die Inhalte des Bildungsauftrags optimal unterstützen?
  • In welcher Geschwindigkeit muss sich das Schulsystem auch in Zukunft an neue Technologien anpassen?

All diese Fragen müssen in Einklang mit den Leitperspektiven des Bildungssystems gebracht werden.

Im Bildungsplan Baden-Württembergs wird ein wesentliches Ziel der Bildung im digitalen Kontext sehr treffend beschrieben:

„Ziel von Medienbildung ist es, Kinder und Jugendliche so zu stärken, dass sie den neuen Anforderungen sowie den Herausforderungen dieser Mediengesellschaft selbstbewusst und mit dafür erforderlichen Fähigkeiten begegnen können.“

Ein langer Satz, ein klares Ziel: Die digitale Mündigkeit unserer Kinder.

Wenn wir vermeiden wollen, dass aus den kommenden Generationen „Digital Natives“ bzw. reine Konsumenten werden, müssen wir sehr schnell dafür sorgen, dass diese mit den neuen Möglichkeiten vertraut gemacht werden. Damit einhergehend müssen wir es ermöglichen, dass die „Digital Natives“ in der Lage sind, neue Techniken zu verstehen und zu hinterfragen.

Neben der reinen Auswahl an Informationsquellen gehören zur digitalen Mündigkeit auch folgende Themen:

Die Nutzung des Internets in der Mediengesellschaft.

Wie vorausgehend beschrieben, gibt es durch das Internet eine nicht überschaubare Anzahl an Quellen. Durch den meist freien Zugang zum Internet haben auch sehr viele Menschen die Möglichkeit, Informationen zu konsumieren oder bereitzustellen. Nur wer in der Lage ist, Inhalte und Quellen kritisch zu reflektieren, wird auch in der Lage sein, Themen korrekt zu beurteilen und sich eine eigene Meinung zu bilden.

Umso wichtiger wird es, dass die Qualität und die Relevanz der Informationsquellen durch jeden Einzelnen bewertet werden.

Die Verwendung von sozialen Netzwerken – eine Reise ins Ungewisse.

Soziale Netzwerke sind in den Schulen schon in den 5. Klassen ein wesentlicher Faktor der zwischenmenschlichen Kommunikation. Angefangen bei der Hausaufgabengruppe in WhatsApp über die ersten Gehversuche bei Facebook bis hin zu Tagebüchern bei Instagram: Es wird genutzt, was nicht untersagt ist. Dabei kommt es sehr oft zu sehr schwerwiegenden Konflikten, weil der Umgang mit den Medien nicht bekannt ist. Eltern und Lehrer kennen sich vielleicht selbst nicht aus und nehmen oft an, dass man in den sozialen Netzwerken anonym ist. Gleichzeitig sind die damit verbundenen Konfliktpotentiale oder Konsequenzen schlicht nicht bekannt oder werden erst viel zu spät thematisiert. Ergo: Es besteht ganz klar ein sehr großes Ausbildungs- bzw. Aufklärungspotential.

Wussten Sie, dass die genannten Dienste ein Mindestalter von 13 Jahren oder älter für die Nutzung voraussetzen?

Alles weiterhin dem Zufall überlassen oder lieber neue Möglichkeiten durch eigene Programmierfähigkeiten?

Die Fähigkeit, Maschinen selbstständig zu programmieren, kann den Menschen ganz neue Möglichkeiten und Perspektiven eröffnen. Gerade Kinder kann man sehr viel einfacher mit dieser Thematik vertraut machen, da weniger Vorurteile oder gar Abneigungen gegenüber diesem Thema vorhanden sind. Und Programmieren kann tatsächlich Spaß machen. Durch die Projekte der Initiative „Code your Life“ wird das sehr gut verdeutlicht. Die k+k information services GmbH und „Code your Life“ kooperieren, um Kindern gemeinsam auf spielerische Art den Spaß am Programmieren zu vermitteln. Regelmäßig sehen wir dabei in die leuchtenden Augen der kleinen Teilnehmer, welche mit viel Freude bei der Lösung von Aufgaben dabei sind.

Um Missverständnissen vorzubeugen: Es geht nicht darum, jedes Kind zu einem Programmierer oder Informatiker auszubilden. Vielmehr geht es darum, Kindern die Möglichkeiten der Techniken zu zeigen und neue, kreative Freiräume zu eröffnen. Und wer weiß, was Software ist, kann später viel besser beurteilen, wie sie funktioniert und was man damit alles machen kann.

Die oben genannten Punkte und noch viele mehr ergeben ein breites Spektrum an Möglichkeiten und Notwendigkeiten, in dem alle Beteiligten (Politik, Lehrer, Eltern, Schüler und Wirtschaft) zusammen den Weg ebnen müssen, um eine mündige Gesellschaft im digitalen Kontext zu bilden.

Es ist Zeit etwas zu unternehmen. Jetzt.

Genau aus diesem Grund arbeitet die k+k information services GmbH eng mit der Initiative „Code your Life“ zusammen. Zusätzlich beraten wir Städte, Kommunen und Bildungsträger neutral bei der technologischen Erneuerung und Schulen beim geeigneten Einsatz von Technologien im Kontext des jeweiligen Lehrauftrags.

Lesen Sie auch unseren vorangegangenen Beitrag: 

School sucks!? Tablet vs. Lehrbuch - ein Kampf auf Augenhöhe?

Weiterführende Links zum Thema:

http://www.bildungsplaene-bw.de

http://www.bertelsmann-stiftung.de/de/publikationen/publikation/did/monitor-digitale-bildung-11/

https://www.koerber-stiftung.de/themen/digitale-muendigkeit.html

https://www.heise.de/newsticker/meldung/Experten-zur-didacta-Deutsche-Schulen-haben-Nachholbedarf-bei-Digitalisierung-3972848.html

https://www.futurezone.de/digital-life/article213447411/Diese-Schule-im-Silicon-Valley-ist-eine-technologiefreie-Zone.html

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/diginomics/apple-chef-cook-moechte-nicht-dass-sein-neffe-soziale-netzwerke-nutzt-15411213.html

 

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