von Olaf Schmidt, Geschäftsführung, k+k information services GmbH

Innovationsmanagement oder die Kunst, mit Kultur Ideen zu schaffen.

Am Anfang beginnt alles mit einer Idee, die später die Spielregeln von Märkten verändert. Aktuelle Beispiele sind Uber und AirBnB. Innovationsmanagement bedeutet jedoch mehr als Ideen zu finden. Ideen müssen umgesetzt, gepflegt und weiterentwickelt werden. Innovation ist also die treibende Kraft hinter jedem erfolgreichen Unternehmen.

Schon Peter Drucker hat früh den Wert von Innovation erkannt. Er war der Meinung, dass Innovation das spezifische Werkzeug der Unternehmer ist, das eine Wirkung auf Wirtschaft und Gesellschaft hat. Eine Innovation muss die Art und Weise, wie Menschen Dinge tun, verändern. Indem die Unternehmen ständig ihre Produkte und Dienstleistung hinterfragen, können sie vermeiden, von bestehenden oder neuen Wettbewerbern überholt zu werden. Ergo sind Innovationen der Schlüssel zum Überleben innerhalb einer Branche.

Innovation ist die Voraussetzung für zukünftige Wettbewerbsfähigkeit, denn innovative Unternehmen wachsen schneller, generieren mehr Umsatz und sind erfolgreicher.

Die große Frage, die sich angesichts der Fülle von Büchern, Veranstaltungen, Methoden, Blogs, Trends und Erklärungen, wie eine innovative Kultur geschaffen wird, stellt, ist – was funktioniert denn nun eigentlich?

Ich persönlich bin der Ansicht, es sind die Menschen, die die Unternehmen einzigartig machen, nicht die Methoden und das, was wir heute an „Best Practices“ anwenden, sondern das, was eigentlich auf dem gesunden Menschenverstand fähiger Manager und Mitarbeiter beruht.

Die in erfolgreichen Firmen verwendeten Instrumente und Methoden, die von andern Firmen übernommen wurden, verzeichnen selten die gleichen Erfolge. Dies liegt hauptsächlich im unterschiedlichen Führungsverhalten der Manager, der entsprechenden Kultur und Komplexität der jeweiligen Organisation. Insbesondere aber an der Unternehmenskultur.

Die Unternehmenskultur ist die DNA der Innovation. Eine gesunde und positive Unternehmenskultur fördert die Erfindungskraft der Mitarbeiter und verbessert die Leistungsfähigkeit der Organisation. Sie bildet die Grundlage für nachhaltiges Wachstum und ist die Basis der strategischen Ziele der Firma.

Wie schaffen wir eine positive und innovationsfreundliche Kultur?

Entscheidend für das Verankern „einer“ Kultur im Unternehmen ist es, dass allen Mitarbeitern klar ist, wofür das Unternehmen steht und welche Rolle sie dabei spielen, so dass alle an einem Strang ziehen, denn Innovationen entstehen selten im stillen Kämmerlein. Sie entstehen durch die Verknüpfung vorhandener Ideen und der Fähigkeiten aller Mitarbeiter, sich auf etwas Neues einzulassen. Die Basis hierfür ist auch der konsequente Austausch zwischen den Abteilungen, Partnern und Kunden. Um diesen kollaborativen Ansatz zu verfolgen, bedarf es motivierter und kreativer Mitarbeiter. Deshalb ist es an den Führungskräften, motivierende Rahmenbedingungen zu schaffen. Neben visionärer Führung braucht es auch Führungskräfte, die ihren Mitarbeitern vertrauen und sie an den Entscheidungen beteiligen.
Diese Art der Wertschätzung der Mitarbeiter ist es, die ein innovationsfreundliches Klima entstehen lässt. Der Anspruch an die Führungskräfte ist hierbei, neben der Fach- und Methodenkompetenz auch die zur Unternehmenskultur passenden, persönlichen Werte mitzubringen. Dabei gilt es, sich selber treu zu bleiben.
Obwohl sich viele Führungskräfte dieser Anforderungen bewusst sind, mangelt es oft an der Umsetzung. Die gewünschte innovationsfreundliche Unternehmenskultur kann nicht von heute auf morgen entstehen oder sich weiterentwickeln. Mit der Kultur ist es wie mit den Beziehungen zwischen den Menschen, es bedarf der kontinuierlichen Aufmerksamkeit und diese darf nicht vernachlässigt werden. Konsequentes Handeln ist hier der Schlüssel.
Schon bei der Mitarbeitergewinnung sind die Personalbereiche aufgefordert darauf zu achten, dass die Werte von Mitarbeitern und Unternehmen zusammenpassen. Nur so können kurzfristige Abgänge vermieden und eine langfristige Mitarbeiterbindung erreicht werden.

Betrachten wir die Historie von Unternehmen wie Nokia, Kodak oder Quelle, Unternehmen, die trotz ihrer ausgeprägten Innovationskultur und hohen Innovationskraft untergegangen sind. Bei genauerer Betrachtung stellen wir fest, dass sich diese Unternehmen ausschließlich auf die Weiterentwicklung ihrer bestehenden Geschäftsmodelle konzentriert haben. Punktum, diese Unternehmen waren nicht wandlungsfähig genug und haben sich auf die veränderten Rahmenbedingungen in ihren Märkten nicht schnell genug einstellt. Heute weiß man, dass schon zu den jeweils entscheidenden Phasen die Veränderung realisiert wurde.
Um dagegen zu steuern, muss neben der kreativen Arbeit, dem Austausch über Abteilungs- und Unternehmensgrenzen hinweg auch das Experimentieren und Scheitern möglich sein. Es geht schließlich darum, Lösungen zu finden, über die andere noch nicht nachgedacht haben.

Entscheider setzen auf Bewährtes.

Selbst wenn die sich ändernden Markbedingungen wahrgenommen werden, tendieren viele Führungskräfte dazu, die Veränderungen in ihrem Bereich für weniger relevant zu erachten. Diese Wahrnehmung folgt der Regel, dass die Erfolge der Vergangenheit die Chancen und Risiken der Zukunft überwiegen. Deshalb tendieren Entscheider bei unklaren Situationen häufig dazu, auf Bewährtes zu setzen.
Nach meiner Erfahrung ist es deshalb umso wichtiger, das bestehende Geschäftsmodell und die Einflüsse aktueller und kommender Veränderungen kritisch und kollaborativ zu hinterfragen.
Die Wandlungsfähigkeit ist es schlussendlich, die von Organisationen und deren Kulturen abverlangt wird, um zukunftsfähig zu sein. Unternehmen müssen heute sowohl ihre bestehenden Geschäftsmodelle stetig verbessern als auch parallel zukünftige Geschäftsmodelle entwickeln.
Dieser Anspruch stellt die Unternehmen und deren Organisationskultur vor große Herausforderungen und erfordert ein aktives und zur Kultur passendes Innovationsmanagement.

Eine innovationsfreundliche Unternehmenskultur aufzubauen, ist ein dauerhafter Change-Prozess.
Ein Prozess, der sich lohnt, denn am Ende steht die langfristige Wettbewebsfähigkeit.

Mir ist klar, dass das Thema äußerst facettenreich ist und zu einem funktionierenden Innovationsmanagement noch mehr gehört. Die Suche nach dem Neuen muss regelmäßig organisiert und durchgeführt werden. Bei aller Freiheit und Kreativität sind es definierte Prozesse, die eine Idee über mehrere Phasen hinweg zu marktfähigen Produkten oder Dienstleistungen, also einer Innovation, werden lassen.
In den weiteren Beiträgen widmen wir uns der gezielten und systemischen Innovation, den modernen Methoden des Innovationsmanagements, wie Design Thinking, Effectuation, dem Stage Gate Prozess und Lean Innovation. Und den typischen Stolpersteinen in einem Innovationsmanagementprojekt.

Nutzen Sie die Gelegenheit und lesen Sie alle Blogartikel zur unsere Serie Innovation:

Innovation – das Unmögliche möglich machen!?

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