von Olaf Schmidt, Geschäftsführer

Big Data – besitzen Sie nur oder nutzen Sie schon?

Wie Wissensmanagement Sie vom Datenbesitzer zum Datennutzer macht

Wie ein Unternehmen mit seiner Ressource Wissen umgeht, entscheidet über seinen Erfolg und seine Existenz. Daten, die nicht vernetzt sind, fallen ins Leere und es entsteht kein neues Wissen. Neues Wissen ist der Antriebsstoff, der den Businessmotor am Laufen hält. Um die wertvolle Ressource ans Tageslicht zu befördern, reicht es oftmals ein Wissensmanagement nach den Anforderungen von Qualitätsstandards aufzubauen.

Digital Sein oder Nichtsein – das ist heute die Frage. Digitalisierung bringt Transparenz: die Grundvoraussetzung für Wissensgewinnung in jeder Branche. Allein Daten sammeln reicht nicht. Wer einen systematischen Umgang mit Wissen pflegt, wird vom Spielball der Entwicklung zum Zukunftsmacher. Verwertbare Daten sind die Währung unserer Zeit.

Gibt es eine Deadline für die Digitale Transformation? 

Geht die Digitalisierung uns wirklich alle an? Wieviel Transformation braucht es, um wettbewerbsfähig zu bleiben? Kann es sich mein Unternehmen leisten abzuwarten?
Rund um den Datenrausch kann einem schon mal schwindlig werden. Digitalisierung bedeutet allerdings nicht, dass jeder Unternehmer mit dem Vorschlaghammer seine Firma einreißen und wieder neu aufbauen muss. Wissensmanagement ist kein Projekt, sondern ein Prozess, der alle Bereiche eines Unternehmens durchdringt. Laut aktueller PWC-Studie planen 72 Prozent aller Unternehmen, ihren Digitalisierungsgrad in den kommenden fünf Jahren erheblich auszubauen und investieren in moderne Technik.

Die Gefahr den Anschluss zu verlieren ist groß. Sicherlich ist es möglich, auch später auf den digitalen Zug aufzuspringen, allerdings wird es ein größerer Kraftakt, den Wettbewerb wieder einzuholen, statt rechtzeitig und nachhaltig das Tempo nach oben zu schalten.

In einer Ende 2016 veröffentlichten Bitkom-Studie gaben bereits 40 Prozent der deutschen Unternehmen an, dass Wettbewerber aus der eigenen Branche, die frühzeitig auf die Digitalisierung gesetzt haben, ihnen voraus sind.

Warum ein funktionierendes Wissensmanagement Normen liebt?

Gerade für den Mittelstand ist die Sichtung und Analyse von Daten wichtig, um daraus Wissen zu generieren, aus dem sich sofort fundierte Entscheidungen treffen lassen.  Ein strategisches Wissensmanagement hilft nicht nur eigene Datenschätze zu heben, sondern auch Wissensdefizite zu beseitigen und den Bedarf an Wissen festzustellen.

Fach- und Methodenwissen und die Vielzahl an Unternehmensinformationen müssen miteinander in Verbindung gesetzt werden, um prozessoptimiertes Arbeiten sicherzustellen. Unternehmen sollten verstehen, wo die Warenströme sind, woher sie kommen, wohin sie gehen. Was steckt hinter Materialien, die verarbeitet werden und lassen sich diese widerverwerten? Was bewegt Kunden, wie können Kundenerfahrungen verbessert werden oder braucht es weitere, neue Dienstleistungen? Solche und andere Fragen lassen sich mit Wissen, das aus Daten und Prozessen generiert wird, jederzeit beantworten.

Normen und deren Ableitungen garantieren hier zwar nicht per se den Erfolg, bilden aber eine sehr gute Basis, um ein funktionierendes Qualitätsmanagement aufzubauen. Kein Wunder, dass die Thematik rund um das Wissensmanagement seit September 2015 auch fest in der ISO Norm 9001:2015 verankert ist.

Die vier Ws für erfolgreiches und lebendiges Wissensmanagement

Wissen bestimmen

Es ist essentiell die eigene Wissenslandschaft qualifiziert und strukturiert in Hinblick auf die Prozesse, Produkte und Dienstleistungen zu analysieren. Ziel ist es zu verstehen, wie das vorhandene Wissen für zukünftige Geschäftsentscheidungen eingesetzt werden kann. Erst wenn das geschehen ist, können die nachfolgenden Anforderungen erfüllt werden.

Wissen vermitteln

Wissen muss Mitarbeitern transparent und einfach zur Verfügung gestellt werden, dadurch wächst es weiter, entwickelt sich und steigert die Wettbewerbsfähigkeit. Ist der Nährboden für die Wissensvermittlung geschaffen, geht Wissensmanagement auf, wird wirksam und erzeugt den bestmöglichen Nutzungseffekt.

Wissen aufrechterhalten

Wissen muss aktuell und gültig gehalten werden, um weiter kultiviert zu werden. Wissenslücken können gleich erkannt und geschlossen werden. Es sollte beispielsweise festgelegt werden, was mit dem Wissen bei Mitarbeiterfluktuation passiert oder welche internen Austauschmöglichkeiten es gibt. Generell geht es um die Schaffung einer offenen Unternehmenskultur.

Wissen erweitern

Wer die vorherigen drei Punkte gelöst hat, wird die vierte Forderung nach Zusatzwissen logisch nachvollziehen. Um flexibel auf Marktanforderungen zu reagieren, muss beständig neues Wissen erlangt werden.

Warum das alles nichts bringt, wenn der wichtigste Faktor nicht berücksichtig wird?

Wer den digitalen Wandel meistern will, braucht mehr als nur Prozessoptimierung und neue Technologien. Es hilft auch nicht ein Handbuch für Qualitäts- und Wissensmanagement zu erstellen und dann auf sich beruhen zu lassen. Daten schön und gut, aber es sind immer Menschen, die Daten bewegen und Veränderungen leben. Soll Wissensmanagement gelingen, ist die Motivation und Einbeziehung der Mitarbeiter von Anfang an essentiell.

Fazit: Change bedeutet Chance. 

Der digitale Wandel ist kein Hexenwerk. Es ist eine Chance, die Unternehmen in einen wirtschaftlichen Vorteil verwandeln können, indem Sie ihre Datenschätze heben und verwerten. Wichtig dabei ist das Gesamtpaket, sprich die Einbeziehung aller Faktoren in den Veränderungsprozess. Wer eine ganzheitliche Sicht auf seine Daten im Unternehmen entwickelt, wird zum Datennutzer und profitiert letztendlich vom digitalen Wandel.

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